Digitaler Energietisch · Fördermittel nutzen und die Energie- und Ressourceneffizienz im Unternehmen steigern · 23.07.2024 · 12:00 – 13:15 Uhr
10. Juli 2024
Digitaler Energietisch · Fördermittel nutzen und die Energie- und Ressourceneffizienz im Unternehmen steigern · 23.07.2024 · 12:00 – 13:15 Uhr
10. Juli 2024

WRM – Staatssekretär Dr. Patrick Rapp bei Daimler Truck

Ausgestattet mit Sicherheitsschuhen und Warnwesten stehen die Besucher vor der großen grünen Wand im Mercedes-Benz-Werk in Gaggenau. Von links WRM-Geschäftsführer Roland Seiter, Landkreis-Dezernent Mario Mohr, Landtagsabgeordneter Alexander Becker, Staatssekretär Patrick Rapp und Landrat Christian Dusch. Foto: Jacqueline Barth

 

Staatsekretär Rapp fordert Bürokratielasten konsequent zurückzudrehen

Wirtschaft muss wieder arbeiten können

Für seinen Besuch im Mercedes-Benz Werk Gaggenau hat sich Patrick Rapp, Staatssekretär im Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus,

viel Zeit genommen. „In diesen für die Automobilindustrie nicht gerade leichten Zeiten ist es mir wichtig, engen Kontakt mit den Verantwortlichen vor Ort zu halten“, sagt Rapp. Eingeladen hat ihn die Wirtschaftsregion  Mittelbaden (WRM).

Daimler Truck ist einer der weltweit größten Nutzfahrzeug-Hersteller, mit über 40 Produktionsstätten rund um den Globus und mehr als 100.000 Mitarbeitern. Thomas Twork, Standortverantwortlicher des Werkes Gaggenau, stellte den Standort vor: „In Gaggenau haben wir 4.600 Beschäftigte. Wir stellen Achsen und Getriebe, Teile des Fahrerhauses und Fahrzeugkarosserieteile her. Unser Werk Gaggenau befindet sich mitten in der Transformation.“ Eine wichtige Voraussetzung für den Umstieg in emissionsfreie Technologien, so Twork weiter, sei der dringend nötige Ausbau der Infrastruktur.

Ein einstündiger Werksrundgang gab den Gästen, darunter Landrat Christian Dusch, Landkreis-Dezernent Mario Mohr, Landtagsabgeordneter Alexander Becker und Roland Seiter, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Mittelbaden, die Möglichkeit, sich im Detail umzusehen. Ein Höhepunkt war der Besuch des Technikums. Hier werden innovative Technologien und dazugehörige Produktionsprozesse rund um den E-Motor entwickelt.

Nach einem Austausch mit Auszubildenden beim gemeinsamen Mittagessen traf sich Rapp mit Mitgliedern der WRM. Der Staatsekretär berichtete, dass der Rückgang der Exportwirtschaft bei 8,4 Prozent liege und der Umsatz im Land um 6,7 Prozent zurückgegangen sei. Ähnliches gelte für die Produktion. Gleichzeitig laufe die Diskussion um die Vier-Tage-Woche. Jetzt sei es an der Zeit, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Wirtschaft wieder arbeiten könne, ohne von allzu vielen Vorgaben ausgebremst zu werden.

„Derzeit gibt es zu viele Unklarheiten über die Rahmenbedingungen, nicht nur in Europa. Da sind der Krieg in der Ukraine, die Taiwan-Krise und die Wahlen in den USA. Deshalb müssen wir Europa neu denken und  Bürokratielasten deutlich zurückfahren. Es gilt Rahmenbedingungen zu schaffen, die unseren Unternehmen die Zukunft einfacher gestalten. Gleichzeitig ist die Flut an Regularien zurückzudrehen. Dieser Turnaround muss schnell geschehen! Wir dürfen uns da nicht Jahre Zeit lassen, sonst spürt es der Bürger bei seinem Lebensstandard. Mir ist wichtig, dass auch die Wirtschaft auf diese Missstände hinweist, und das nicht nur einmal.“

Zum Hintergrund: Das Mercedes-Benz Werk Gaggenau wurde 1894 als „Firma Bergmann’s Industriewerke in Gaggenau“ gegründet und ist das älteste Automobilwerk der Welt. Das Werk entwickelt sich derzeit zum Kompetenzzentrum für elektrische Antriebskomponenten und die Montage wasserstoffbasierter Brennstoffzellenaggregate weiter. Zudem ist das Werk Gaggenau das Kompetenzzentrum für Nutzfahrzeug-Getriebe im internationalen Produktionsverbund der Daimler Truck AG. Die Mitarbeiter unterstützen weltweit beim Qualitätsmanagement, leisten Anlauf-Unterstützung vor Ort und schulen internationale Teams am Standort Gaggenau. Auch die Berufsausbildung hat eine lange Tradition: seit über 100 Jahren haben mehr als 10.000 Jugendliche ihre Ausbildung abgeschlossen. Der Standort ist sowohl größter Arbeitgeber der Stadt als auch größter Ausbildungsbetrieb der Region.